Während der Übung wurden zwei Trinkwasseraufbereitungsanlagen (TWA) aus Wörrstadt und Tübingen aufgebaut, wie sie im Inland in den Einsatz kommen und zwei Anlagen der SEEWA, wie sie auch in Nepal eingesetzt waren. Ebenso wurden die Labors für Inland und Ausland aufgebaut.
Beide Anlagentypen basieren auf dem gleichen Prinzip der Ultrafiltration. Die Inlandsanlagen mit einer Leistung von 15000 l/h sind jedoch deutlich größer und schwerer als die Anlagen für das Ausland. Die SEEWA muss mit diesen Anlagen in kurzer Zeit überall in der Welt einsatzfähig sein, deshalb ist hier wichtig auf ein geringes Gewicht und eine robuste Bauweise zu achten. Die Auslandsanlagen können daher auch nur 5000 l Trinkwasser pro Stunde produzieren. Ähnlich verhält es sich bei den Labors, die beide grundsätzlich das gleiche Leistungsspektrum haben. Beim Auslandslabor verzichtet man aber auf die Ausstattung, die nicht unbedingt notwendig istm um auch hier Platz und Gewicht zu sparen. Zu den Aufgaben der SEEWA gehören zusätzlich auch, neben der Erkundung, die Instandsetzung von Rohrleitungen und Brunnen und die Abwasserentsorgung. Auch diese Aufgaben wurden während der Übung behandelt. Im Bereich Riedlingen wurden mehrere Bauwerke und Installationen erkundet und eine Instandsetzung geplant und zum Teil auch durchgeführt.
Die Rohwasserquelle stellte eine besondere Herausforderung dar. Es handelte sich um weiches Oberflächenwasser, dass sich in einem Becken sammelte, das früher als Panzerprüfstrecke diente. In diesem stehenden Gewässer tummelten sich auch etliche amphibische Lebewesen. Letztendlich gelang es leider nicht einwandfreies Trinkwasser aus dieser Quelle herzustellen, da sich gelöste organische Verunreinigungen im Wasser befanden, die sich mit diesen Anlagen nicht entfernen lassen. Das Wasser war aber zumindest keimfrei und wäre als Notwasser vertretbar gewesen. Im Einsatzfall würde man jedoch versuchen eine geeignetere Rohwasserquelle zu finden. Das Übungsziel, die Anlagen in Betrieb zu nehmen und ein Wasser von deutlich verbesserter Qualität zu produzieren konnte erreicht werden.
Thomas Braeiß MdB, Vertreter der Presse, der Feuerwehr, der Bundeswehr, des Schweizer Amt für Militär und Zivilschutz und hauptamtliche Mitarbeiter des THW konnten sich am Freitag über die Arbeit der THW Helfer und die Unterschiede der Anlagen und Labors informieren.