Es ist bereits die zweite Hochwasserwelle, Deiche sind schon aufgeweicht, der Rheinhauptdeich muss dringend erhöht und weiter gesichert werden. Mindestens 10.000 weitere Sandsäcke werden gebraucht. Auch Ortschaften im Hinterland melden bereits erste Wasserschäden durch über die Ufer getretene Flüsse. Einheiten des THW, von Feuerwehr und Bundeswehr sind im Einsatz. Verschiedene Technische Züge und Fachgruppen des THW sind bereits vor Ort: Die Fachgruppen Wassergefahren, Infrastruktur und Räumen mit umfangreichem Equipment und Helfern unterstützen die Krisenlage vor Ort. Insgesamt 1500 Helfer müssen koordiniert werden.
Die Fachgruppe Führung und Kommunikation (FK) übernimmt Kommunikationsaufgaben zur Führung der THW-Helferinnen und Helfer und unterstützt die Technische Einsatzleitung bei der Führung und Abstimmung der Einsatzkräfte der verschiedenen Rettungsorganisationen. Telekommunikations- und Fernmeldenetze werden aufgebaut, die Logistik muss geplant, Lagekarten geführt werden. Welche Geräte oder Fahrzeuge sind erforderlich? Wo werden Pumpen benötigt? In Germersheim oder dringender in Wörth? Welche Fachgruppe Räumen ist verfügbar um Schlamm zu beseitigen?
An der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz in Bad Neuenahr-Ahrweiler wurde am Wochenende der Ernstfall geprobt. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des THW Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland erkundeten in einem Übungsszenario ihre Fähigkeiten, um für die Krisenlage gerüstet zu sein. Über 130 THW-Einsatzkräfte aus 19 Ortsverbänden waren vor Ort: neun Fachgruppen Führung und Kommunikation, eine Fachgruppe Elektroversorgung und sieben Zugtrupps, unterstützt auch von den Kameraden aus Köln und verschiedenen Übungsbeobachtern.
Aus den Ortsverbänden Alzey, Bad Homburg, Cochem, Darmstadt, Gelnhausen, Gießen, Koblenz, Köln, Landau, Mainz, Neustadt/Weinstr., Neuwied, Saarwellingen, Speyer, Spiesen-Elversberg, St. Ingbert, St. Wendel, Sulzbach und Trier waren Einsatzkräfte an die Ahr gereist.
Die Leiter der Übung, Michael Frank und Sven Böling zeigten sich bei einer ersten Auswertung nach dem Wochenende zufrieden mit dem Ausbildungsstand der Fachgruppen. Die gestellten Aufgaben wurden gut abgearbeitet, die Zusammenarbeit klappte. Das Ziel der Ausbildungskonzeption für das nächste Jahr war damit auch klar: Noch besser werden. Denn bekanntlich macht ja Übung den Meister.